Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?

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Unternehmen suchen händeringend nach Arbeits- und Fachkräften, um die Lücken zu füllen, die durch die Verrentung der Babyboomer entstehen. Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung könnten bis zum Jahr 2035 mehr als 1,3 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte gewonnen werden, wenn der Anteil der Erwerbstätigkeit in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen gesteigert wird. Im Forum BGM diskutieren wir mit Experten/-innen und Erfahrenen wie das gelingen kann.

Will und kann die Altersgruppe 50+ bis zur Rente und sogar darüber hinaus erwerbstätig sein? Und was benötigt sie, um diese Extrameile zu gehen? Beim Forum BGM können Sie vor Ort mit den Impulsgebenden Ihre Erfahrungen teilen und über Lösungswege diskutieren. Zum Einstieg in den Austausch stellen wir zwei Studien vor.

TK-Studie deckt auf, welche Wünsche und Zwänge den Renteneintritt bestimmen

Albrecht Wehner vom Gesundheitsmanagement der Techniker Krankenkasse präsentiert Ergebnisse des aktuellen Gesundheitsreports mit dem Titel "Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?". Demnach plant fast ein Drittel der älteren Erwerbstätigen ab 50 Jahren, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden. Die repräsentative Erhebung zeigt ein differenziertes Bild der Motive, Wünsche und Zwänge, die den Zeitpunkt des Renteneintritts bestimmen. Damit gibt er auch Anregungen, wie es Arbeitgebenden gelingt, Gesundheit, Motivation und Leistungsbereitschaft von Mitarbeitenden der Generation 50+ zu stärken.

Civey-Studie ermittelt vorteilhafte Rahmenbedingungen für Längerbeschäftigung

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Civey-Studie "Länger arbeiten? Nicht um jeden Preis", die Birthe Kretschmer, Geschäftsführerin der ZEIT-Akademie und Vorstandsvorsitzende von Das Demographie Netzwerk e. V. vorstellt. Die Befragung von 2.500 Beschäftigten zu ihren Vorstellungen von Renteneintritt, beruflichen Perspektiven und Generationenverhältnissen kommt zu dem Schluss, dass die Arbeitsbedingungen der entscheidende Faktor sind, um Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden und in Beschäftigung zu halten. Welche Stellschrauben zu drehen sind, erläutert die Referentin anhand der Studie und ihrer Expertise aus der engen Kooperation mit Unternehmen im Demographie Netzwerk. 

Die Ergebnisse der Studien messen wir anschließend an Erfahrungen zweier Praktiker/-innen: Dr. Leonie Koch, Founderin des internen Generation-Netzwerkes bei OTTO, und Klaus-Peter Mikulla, der ein ähnliches Netzwerk bei Beiersdorf ins Leben gerufen hat. Zusammen besitzen sie 16 Jahre Erfahrung und haben das Ohr ganz nahe an den Kollegen/-innen der Altersgruppe 50+. Zudem sind beide Co-Founder des Netzwerks Change Maker 50+, das unternehmensübergreifend und bundesweit das Thema Altersvielfalt vorantreibt.

Gesundheitsförderung 2.0 für die Altersgruppe 50+

Weil zu den Gründen für einen frühzeitigen Rentenbeginn u. a. gesundheitliche Einschränkungen oder auch die Sorge um die eigene Gesundheit zählen, hält Mikulla eine Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung 2.0 für die Altersgruppe 50+ und eine Abstimmung mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement für zwingend notwendig und hat weiterführende Ansätze entwickelt.

"Entscheidend ist, dass wir die Mitarbeitenden erreichen, die besonders gefährdet sind und die zu wenig auf die eigene Gesundheit achten. Mit zunehmendem Alter rächt sich das", berichtet der engagierte Netzwerker. "Unser Angebot ist deshalb auf die älteren Mitarbeitenden ausgerichtet und dient der Arbeitsfähigkeit."

Alterssensible Unternehmenskultur und auf Wertschätzung aller Generationen

"Auch die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden wirken auf das Engagement und den Verbleib in Beschäftigung ein“, hat Dr. Koch beobachtet. Sie setzt auf eine alterssensible Unternehmenskultur, auf Wertschätzung aller Generationen und auf Entwicklungschancen auch jenseits der 50.

Das Potenzial ist vorhanden, denn im Jahr 2022 lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland bei etwa 64,4 Jahren, und damit noch unter dem gesetzlichen Renteneintrittsalter. Die begeisterte Netzwerkerin teilt ihre Ideen für ein Umdenken im Unternehmen und für Ideen zur Umsetzung. Individuelle Arbeitszeitregelungen, geeignete Maßnahmen zum Erhalt der individuellen Beschäftigungsfähigkeit und proaktive Weiterbildung sowie die Gestaltung des eigenen Tätigkeitsrahmens (Selbstwirksamkeit) sind nur einige von vielen Möglichkeiten.

Welche Erfahrungen und Ideen haben Sie zu dem Thema?

Die Referierenden freuen sich auf eine rege Diskussion und einen Erfahrungsaustausch, der an die vorgestellten Erkenntnisse anknüpft. Nehmen Sie Ideen mit und lassen Sie sich inspirieren, wie Sie das Potenzial der Generation 50+ in Ihrem Unternehmen zum Leuchten bringen.  

Albrecht Wehner

Albrecht Wehner ist Dipl. Gesundheitswirt und gehört zu Generation X. Seit 15 Jahren betreut er im Gesundheitsmanagement Firmenkunden bei der Techniker Krankenkasse (TK). Außerdem ist er für den Gesundheitsreport der TK verantwortlich, der sich an Beschäftigte und Arbeitgebende richtet und stets ein aktuelles BGM-Thema in den Fokus nimmt.  

Birthe Kretschmer

Birthe Kretschmer ist Vorstandsvorsitzende von ddn e. V. sowie Geschäftsführerin der ZEIT Akademie. Mit ihrem Team treibt sie die digitale Weiterbildung voran. Im Fokus stehen dabei Themen der Nachhaltigkeit, der Künstlichen Intelligenz und der Führungskräfteentwicklung. Seit mehr als zehn Jahren begleitet und berät Birthe Kretschmer Unternehmen im digitalen Wandel – zuvor unter anderem auch als Head of Publishing Management bei Territory, dem Marktführer für Content Communication, sowie als international tätige Beraterin für Verlage.

Klaus-Peter Mikulla

Klaus-Peter Mikulla ist Babyboomer und seit kurzem im aktiven Unruhestand. Vor 8 Jahren gründete er das betriebsinterne Netzwerk "Neue Generation 50+" bei Beiersdorf. Er ist in den vorzeitigen Ruhestand gegangen, um sein eigenes Unternehmen zu gründen. Zudem ist er Mitinitiator des betriebsübergreifenden Netzwerkes Change Maker 50+. 

Dr. Leonie Koch 

Dr. Leonie Koch ist Kulturanthropologin und Content Managerin sowie Gründerin des internen Netzwerks #experienced bei OTTO. Als Babyboomerin und passionierte Netzwerk-Gründerin seit Jahrzehnten ist sie Co-Founderin des unternehmensübergreifenden und überregionalen Netzwerks Change Maker 50+.

Hier erfahren Sie mehr zu der
Online-Tagung "Change Maker 50+ wirksam umsetzen",
die das Netzwerk jährlich umsetzt.

 

 

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Forum Betriebliches Grundheitsmanagement

Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?

Dienstag, 5. November 2024
15:00 Uhr bis 17:15 Uhr

Präsenzveranstaltung

KWB e. V., Haus der Wirtschaft, Kapstadtring 10, 22297 Hamburg

Kostenfreie Anmeldung

 

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FORUM "BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT" (BGM)
 

In dem Forum BGM stehen Themen zur Mitarbeitendengesundheit im Mittelpunkt. In Vortragsveranstaltungen oder moderierten Arbeitskreisen tauschen Gesundheitsbeauftragte aus Unternehmen in vertrauter Runde Erfahrungen, aktuelle Informationen und Tipps für die Umsetzung von BGM sowie BEM in ihrem Betrieb aus. Impulsvorträge zu Entwicklungen und Strukturen der Verfahren sowie die kollegiale Beratung im Fallmanagement bereichern den Austausch.

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